Theater der Laienspielgruppe „Alois, wo warst du heute Nacht“
Ein Meisterstück lieferte die Laienspielgruppe im TVA ab. Trotz zwei Jahren Coronapause haben die Laienschauspieler nichts verlernt und auch die Neuen zeigten unglaubliches Potential. Der Saal beim „Alten Wirt“ war an allen drei Tagen restlos ausverkauft und auch Bürgermeister Leonhard Berger, seine Stellvertreter Lorenz Selmaier und Maria Huber, die Altbürgermeister Josef Hillerbrand und Martin Kiermeyer, TVA-Ehrenmitglieder Horst Weller, Hans Hahn und Andreas Meier, wie auch zahlreiche Fußballer mit Trainer, Jugendleiter Walter Kuffer und zahlreiche Senioren waren gekommen. Ein großer Dank ging an Hans Huber und Maria Huber, die den Verkauf der Seniorenkarten übernommen hatten. Besonders begrüßt wurden Schauspieler der Iberlbühne aus München.
Es ist ein Glücksfall, dass die alte Tradition des Theaterspiels gerade in kleinen Gemeinden immer noch gepflegt wird und Regisseur Georg Schmidt hatte mit „Alois, wo warst du heute Nacht“ nicht nur ein hervorragendes Stück ausgesucht, sondern auch die Spieler mit genau der richtigen Rolle besetzt.
Viel Verwechslungen, Lügen und Tricks prägten das Spiel und vor allem Andreas Lettenbichler glänzte mit immer neuen ideenreichen Ausreden. Seine Mimik, Gestik, Augenrollen und seine Verzweiflung bewiesen, dass er das ganze Spiel lebte und absolut glaubwürdig spielte. Ein Höhepunkt war, als er perfekt einen Mann nach einer stark durchzechten Nacht spielte. Edeltraud Weiß war seine Gattin und ihre Wut auf ihren Mann war so perfekt, dass viele Mitleid mit „ihrem Mann“ hatten. Wut und Rage dominierten die Rolle von Anita Meier und als sie auch noch mit einem Prügel auf der Bühne erschien, hoffte jeder, dass sie diesen nicht verwendet. Ihr Mann und Bürgermeister war Thomas Zehentmeier und die Angst und Verzweiflung vor seiner Frau war absolut glaubwürdig. Vor allem fragten sich viele, wie er es schaffte, das ganze Stück zu gähnen und auf Kommando einschlafen zu können. Stefan Hufnagl spielte den Sohn und man hätte einen nach Canada ausgewanderten Mann nicht besser darstellen können. Nicht nur seine Schauspielkunst war perfekt, sondern auch das Outfit hätte man nicht besser wählen können. Seine Frau spielte Tabea Ritz und alle bewunderten ihr fehlerfreies perfekt gebrochenes Deutsch und ihr theatralisches Auftreten als reiches American Girl. Perfekt umswitchen in gebrochenes Englisch oder Deutsch perfektionierte Franziska Sirl. Obwohl sie erstmals mitspielte, war sie nicht nur sehenswert, wie sie die Männer umgarnte und ihr aufreizendes Auftreten perfektionierte. Martin Schiekofer beweist sein Talent seit Jahren als Haberer, aber auch bei dem Dreiakter passten Mimik und Gestik hervorragend. Sehenswert waren auch die Dienstboten. Knecht Georg Froschermeier ist der Mann laut Regisseur Schmidt, der seine Rolle nach seinen Vorstellungen spielt und damit genau richtig liegt. Barbara Gschlößl hatte zwar nur eine kleine Rolle, aber ihre Texte untermauerte sie immer perfekt mit ihren Bewegungen und vor allem ihr falschen Gesangstalent war hörenswert. Eine hervorragende Arbeit leistete Beate Gröber, die für Maske und Kleidung zuständig war. Mit ihren Frisuren und Schminke vervollständigte sie die einzelnen Rollen. Ton und Beleuchtung wurde hervorragend von Lorenz Frank ausgeführt und auch die neue Souffleuse Brigitte Frank war so gut, dass man Hänger, wenn es welche gab, nicht merkte.
Zum Schluss gab es noch ein Dankeschön an Inge Kellerer, Hans Jedl, Erwin Schaubeck und Andrea Stiegler, die in vielfältiger Weise für die Aufführung geholfen hatten und an die Wirtsleute, dass die Schauspieler immer in den Saal konnten, Seniorwirt Sebastian Hillerbrand für das Aufsperren und dem Bedienungspersonal für die lautlose Bedienung während der Aufführung.